„Etwas ist faul im Staate Dänemark“

5. Theaterfahrt auf den Spuren Shakespeares

Mitte Dezember wurde die nunmehr fünfte Theaterfahrt für interessierte Schülerinnen und Schüler der MSS durchgeführt. Ziel war diesmal das Hessische Staatstheater Wiesbaden. Regisseur Nicolas Brieger brachte dort Shakespeares „Hamlet, Prinz von Dänemark“ auf die Bühne. Die knapp fünfzig Schülerinnen und Schüler sollte ein Theaterabend für Fortgeschrittene erwarten. Insgesamt gut vier Stunden dauerte das komplexe Stück des britischen Autors.
Um den Wust an Personen und Handlungssträngen nachvollziehen zu können, wurde am Nachmittag ein von Schauspieler und Regisseur Stephan Rumphorst am Staatstheater angebotener „Crashkurs“ besucht. Dieser Kurs wurde auch von der Wiesbadener Presse begleitet. Begonnen wurde mit kleinen theaterpädagogischen Übungen, bevor den Schülern anschließend nicht nur Shakespeares allgemeine Arbeit näher gebracht wurde, sondern im weiteren Verlauf auch eine geschickte Übersicht über die Personen und den Handlungsrahmen gegeben wurde.

Mit diesem sinnvollen Basiswissen ging es für die Gruppe zunächst noch auf die Wiesbadener Weihnachtsmärkte, um sich angemessen stärken zu können. Am Abend folgte dann im Großen Haus des Staatstheaters das eigentliche Highlight. Als der Vorhang sich hob bekam das Publikum ein überraschendes aber zugleich imposantes Bühnenbild geliefert: Dieses bestand aus einer massiven haushohen und begehbaren Konstruktion aus verrosteten Rohren und Eisenträgern. Auch weitere verrostete Elemente zierten die Bühne. Im Orchestergraben war ein See angelegt, der sich vor der gesamten Bühne erstreckte und in dem immer wieder Szenen gespielt wurden. Insgesamt nutzten die Schauspieler einige Elemente des Zuschauerraumes. So entschwanden sie immer wieder durch die Logen von der Bühne oder tauchten durch die Zuschauerzugänge wieder auf. So wurde das Publikum immer wieder überrascht und fühlte sich teils mit einbezogen.
Auf der Bühne konnte man Hamlet immer weiter dabei zusehen, wie er getrieben durch seine Zweifel, ob der den Mord an seinem Vater rächen solle oder nicht, immer irrer wurde. Der erst 28-jährige Christian Erdt glänzte in der Rolle und konnte das Publikum in seinen Bann ziehen.

Alexander Lühr