Das Mobbing-Präventionskonzept am evangelischen Gymnasium Bad Marienberg orientiert sich hauptsächlich an dem Projekt „Mobbingfreie Schule – Gemeinsam Klasse sein!“, das in Rheinland-Pfalz seit dem Schuljahr 2010/11 vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Rheinland-Pfalz in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse gestartet wurde. Das Projekt hat zum Ziel für das Thema Mobbing zu sensibilisieren und die Prävention in den Schulen zu unterstützen, ihnen also dabei zu helfen, Mobbing zu vermeiden. Darüber hinaus werden mögliche Interventionsstrategien vermittelt, also Maßnahmen, die eingesetzt werden können, wenn es Mobbingfälle gibt. Schließlich ist das Programm nachhaltig angelegt, damit die Präventionsarbeit eine langfristige Wirkung erzielt.
Da im EvGBM die Klassen in der siebten Jahrgangsstufe neu zusammengesetzt werden, wurde beschlossen, in dieser Klassenstufe eine besonders intensive Einheit der Mobbingprävention anzusiedeln. Der US-amerikanische Psychologe Bruce Tuckman geht davon aus, dass alle neu zusammengesetzten Gruppen nach einer Zeit des Kennenlernens (forming), die Beziehungen untereinander auskämpfen (storming), um dann schließlich gemeinsame Regeln finden können (norming), mit deren Hilfe sie erst wirklich produktiv arbeiten können (performing). Um aus dem „Storming“ in die „Norming“-Phase übergeleitet zu werden, sollen die siebten Klassen nach einer Zeit der Eingewöhnung in einer halben Projektwoche nochmals für die Mobbingproblematik sensibilisiert und gemeinsam Regeln für ein mobbingfreies Miteinander festgelegt werden, damit man dem Motto der mobbingfreien Schule „Gemeinsam Klasse sein!“ gerecht zu wird.
Das Projekt wird mithilfe eines von der Techniker Krankenkasse zur Verfügung gestellten Anti-Mobbing-Koffers durchgeführt, in dem sich ein strukturiertes Programm für alle Tage, zwei DVDs mit Filmen und weitere hilfreiche Materialien befinden.
In den Klassen sieben wird Anfang Februar innerhalb von drei Tagen das Thema Mobbing anhand von Beispielfilmen besprochen. Daraufhin wurden Klassenregeln erarbeitet, die Mobbing vorbeugen können. Wie man vom Mitläufer oder vom stillen Dulder zu jemandem wird, der eingreift und Situationen auflösen kann, wird ebenso besprochen, wie Möglichkeiten sich als Opfer Hilfe zu suchen. Viele Interaktionsspiele lockern nicht nur die Atmosphäre auf, sondern sorgen auch für eine Stärkung der Klassengemeinschaft und des Selbstbewusstseins der Schülerinnen und Schüler. Das Projekt wird von den Klassenleitungen mit großem Engagement durchgeführt.