Vielfältige Erfahrungen im Diakonischen Praktikum

Vielfältige Erfahrungen im Diakonischen Praktikum

Am Mittwoch, 28.6. ging es wieder los: Mit einem bunt angefüllten Vorbereitungstag startete das Diakonische Praktikum für die MSS 11. Um 8 Uhr begann der Tag mit einer Gesundheitsbelehrung, anschließend trafen sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften in Kleingruppen, die je auf die spezifischen Einsatzgebiete des Praktikums eingingen – sei es im Bereich Förderschulen, Seniorenheime, Krankenhäuser, Kirchengemeinden, Jugendeinrichtungen und einiges mehr.  „Wo bin ich schon einmal Menschen mit Einschränkungen begegnet?“, „Was erwarte ich und was erwartet mich?“ „Auf welche Situationen sollte ich mich einstellen?“ „Was ist, wenn …..“. Nicht nur über diese wichtigen persönlichen Fragen zur Vorbereitung kamen wir ins Gespräch. Auch wichtige organisatorische Fragen wurden geklärt und restliche Fragen konnten beim „Expertenbesuch“ beantwortet werden. Schön, dass sich Verantwortliche aus den Praktikumseinrichtungen zu uns auf den Weg ins EvGBM gemacht haben, um von ihrer Arbeit und den Aufgaben für die Praktikantinnen und Praktikanten berichteten. Ein Highlight war sicherlich dieses Jahr die Möglichkeit, das Handhaben mit Rollstühlen und Alterssimulationen auszuprobieren. Denn wer weiß schon so genau, wie es sich anfühlen kann, seinen Alltag eingeschränkt bewältigen zu müssen? Das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter rahmte den Tag: zu Beginn und bei der gemeinsamen Aussendungsandacht. Denn genau dieser „Barmherzige Samariter“ ist es, der uns zeigt, dass „Helfen etwas normal Menschliches ist“ und dass sich der Mut lohnt, seine Alltagsroutinen zu unterbrechen und die eigene Komfortzone für einen Moment zu verlassen.

In den zwei folgenden Wochen konnten unsere Schülerinnen und Schüler so zahlreiche besondere Erfahrungen machen, sei es nicht nur, anderen helfen zu können, sondern auch für sich selber viele prägende, persönliche Erfahrungen für das eigene Leben machen zu können und sich von vielen Begegnungen bereichern lassen. Soft skills, Rückmeldungen und Lebenserfahrungen, die im Gegensatz zum normalen Schulalltag nicht mit Noten und Punkten bewertet werden, standen im Vordergrund. In- und außerhalb des Westerwaldes ging die MSS 11 so auf „soziale Entdeckungsreise“.

Am Nachbereitungstag beim gemeinsamen Frühstück in der Mensa (Danke an das kompetente und freundliche Mensa-Team für die Unterstützung!) trafen sich alle wieder und es konnte viel erzählt werden. Eine anschließende Reflexionsphase in Kleingruppen rundete das Praktikum ab.

Vielen Dank an das engagierte Lehrerinnen- und Lehrerteam, das die Begleitung der Schülerinnen und Schüler möglich gemacht hat, z.B. durch Vor- und Nachbereitung, persönliche Besuche in den Einrichtungen, Telefonate und Kontaktpflege.

Hier ein Einblick in die Schülerreflexion zur Frage: „Was haben Sie über sich selbst erfahren?“

  • Ich bin froh, gesund zu sein und nicht mit dauerhaften Problemen den Alltag bewältigen zu müssen.
  • Dass es mir sehr viel Spaß macht, mit älteren Menschen zu arbeiten.
  • Dank für alles, was man jetzt hat (körperliche /geistige Gesundheit)
  • Ich bin selbstbewusster geworden und kommunikativer. Ich habe Menschen einschätzen gelernt – sowohl Patienten als auch Mitarbeiter.
  • Ich helfe, wo ich kann und bin eine Entlastung gewesen für die Mitarbeiter. Ich kann Verantwortung übernehmen.
  • Dass Offenheit und Zuverlässigkeit viel wert sind.
  • Konzentration zu bewahren in komplexen Situationen. Der Umgang mit Menschen liegt mir.
  • Ich finde die Arbeit mit Kindern weniger anstrengend als zuerst vermutet.
  • Ich komme mit fremden Menschen besser klar, als ich dachte.
  • Arbeit mit Menschen ist richtig schön, aber stellenweise auch sehr fordernd.
  • Ich habe verstärkt wahrgenommen, wie privilegiert ich im Hinblick auf meine Kindheit bin.
  • Der Umgang mit diesen Menschen macht Spaß.
  • Dass es oft positiv ist, Selbstinitiative zu zeigen und dass ich Freude daran habe, die unterschiedlichen Persönlichkeiten zu erkennen.
  • Man ist zu mehr in der Lage, als man denkt.