Teil 2 des deutsch-griechischen Theaterprojekts: Zu Besuch in Thessaloniki
Erasmus+ Theaterprojekt endet mit eindrucksvoller Aufführung im Amphitheater in Griechenland

„Wir treffen uns um 8.15h am Bahnhof in Montabaur!“ Noch vor einigen Tagen war der Hinweis gegeben worden, doch bitte pünktlich am Bahnhof zu sein, jetzt schon standen alle Teilnehmer der Theater-AG vor dem Haupteingang und warteten aufgeregt auf den ICE, der die Gruppe zum Frankfurter Flughafen bringen sollte. Dort angekommen, blieb noch viel Zeit, um einzuchecken oder letzte Einkäufe zu machen. Die Koblenzer Schülerinnen und Schüler kamen bald dazu, die Wiedersehensfreude war offensichtlich. In den folgenden Gesprächen war hier und da zu hören, dass sich Aufregung breit machte, da so manche/r noch niemals zuvor ein Flugzeug betreten hatte.
Der Flug verlief gut, die Maschine landete pünktlich in Thessaloniki. Nach einer kurzen Busfahrt war Nea Moudania schon in Sicht: ein typischer griechischer Küstenort, der auch im September noch angenehme sommerliche Temperaturen bereithielt. Die Überraschung war groß, als alle das Hotel betraten – die griechischen Partnerschüler hatten sich dort versammelt und hielten ein Willkommensschild in die Höhe. Die griechische Gastfreundschaft war gleich zu spüren und sollte auch in den folgenden Tagen immer wieder sehr deutlich werden.
Am nächsten Tag stand bereits früh schon ein Ausflug nach Philippi auf dem Programm. Die archäologische Stätte mit ihrem Amphitheater bildete den passenden Anknüpfungspunkt für die Wiederbelebung der szenischen Theaterarbeit. Nach einer Führung über das 2016 zum UNESCO-Welterbe erklärten Gelände, suchten sich die Schülerinnen und Schüler ihre Partner für die bereits aus dem April bekannte Kleingruppenarbeit. Im Schatten wurden kleine Szenen geprobt und anschließend – dank einer besonderen Genehmigung – im Amphitheater aufgeführt.
Der folgende Tag stand im Zeichen der familiären Gastfreundschaft. Die deutschen Gäste wurden von den griechischen Partnerschülern und ihren Eltern am Hotel abgeholt und erlebten einen eindrucksvollen Tag in der schönen Strandatmosphäre von Chalkidiki. Vom leckeren Essen gestärkt, von der Sonne mehr als gebräunt kehrten alle erschöpft und glücklich am Abend zurück ins Hotel.
Beginn des neuen Schuljahres, ein kurzes Kennenlernen des griechischen Schulbetriebs, Theaterproben bei rund 30 Grad, Besichtigung der sehenswerten Stadt Thessaloniki, ein toller Grillabend mit den griechischen Gastgebern am Hafen von Nea Moudania und hier und da natürlich auch etwas Freizeit, um den Strand zu begutachten und die Wasserqualität zu überprüfen – so vergingen die Tage viel zu schnell und der Aufführungsabend rückte immer näher.
Einen Tag vor der Abreise war es dann so weit: Das deutsch-griechische Theaterstück wurde im Amphitheater von Nea Moudania uraufgeführt. Eltern, Freunde, Nachbarn und Kollegen waren gekommen, um das Schauspiel zu sehen. Es passte alles: Die Einsätze stimmten, die Musik kam auf den Punkt und war gut zu hören, die schauspielerische Leistung wurde rundum gelobt. Das gemeinsame Theaterprojekt war mit dieser gelungenen Aufführung ans Ende gelangt. Zum letzten Mal tanzten alle zusammen Sirtaki und genossen den letzten Abend im schönen Küstenort Nea Moudania.
Die Tränen, die bei der Verabschiedung am nächsten Tag zu sehen waren, verdeutlichten, wie sehr die Gruppe zusammengewachsen war. Geschenke wurden ausgetauscht, Wiedersehenspläne geschmiedet. Sicher wird die eine oder andere Freundschaft bestehen bleiben, sicher werden die Erfahrungen, die während dieses besonderen internationalen Theaterprojekts gesammelt wurden, lange in guter Erinnerung bleiben. So hat das Theater die Teilnehmer des Erasmus+ Projekts in besonderer Weise miteinander verbunden.