Romfahrt 2023

Samstag (06.05)
Unsere Reise in die ewige Stadt beginnt um 17:30 Uhr am alten Busplatz oberhalb des Gymnasiums, auf dem sich 46 reisefreudige iuvenes et virgines der MSS 12 und zwei der drei begleitenden Magister zusammenfinden. Die Zeit vor der Abfahrt wird genutzt, um sich von den Eltern und Familien zu verabschieden, Reisepläne zu schmieden und sich vergessene Kissen für die Busfahrt nachliefern zu lassen. Als der Bus schließlich ankommt, verlagert sich der Fokus der Reisegruppe jedoch weg von den Lieben, die in den kommenden Stunden weniger Relevanz haben werden als die richtigen Plätze im Bus, die es nun zu erlangen gilt. Im Wettstreit um die heißbegehrten Sitze sind die unterschiedlichsten Taktiken zu beobachten: Während einige Solokämpfer darauf setzen, ihr Gepäck schnellstmöglich zu verstauen um anschließend zum Platz der Wahl zu spurten, tun sich andere Konkurrenten zusammen und schicken einen Pionier los, der im Bus das Territorium sichert, während sein Gepäck vom Rest des Trupps gewissenhaft verladen wird. Wieder andere geben den Kampf auf und akzeptieren den Platz, den das Schicksal ihnen weist. Nachdem die Sitze nun also taktisch besetzt wurden, winkt die Gruppe zum Abschied doch noch einmal aus dem Fenster, als der Bus um 18 Uhr abfährt, um die ca. 18 1/2 Stunden lange Fahrt anzutreten. Die Fahrt wird genutzt, um sich auf die kommende Woche einzustimmen (dabei helfen einige Fotos, die Magister/Reiseführer Schmidt, der der Gruppe im Zug vorausgereist war, im Vorfeld veröffentlichte), den Geburtstag einer mitreisenden virgini zu feiern (herzlichen Glückwunsch nochmal, Anna!) und die Zimmer einzuteilen. Bei der Zimmereinteilung entbrennt erneut ein erbarmungsloser Wettstreit, bei dem sich Flinkheit und List bewähren, um das Zimmer der Wahl, zusammen mit den Genossen der Wahl beziehen zu dürfen. Nachdem auch dieser Wettkampf recht geordnet vonstatten geht, nutzt die Reisegruppe die restliche Zeit, um sich auszuruhen und/oder an einem kleinen, nicht ganz offiziellen Umtrunk teilzunehmen.

Sonntag (07.05)
Die lange Busfahrt endet um ca. 12 Uhr vor dem Hotel delle Muse, in dem in der nächsten Woche genächtigt und gefrühstückt wird. Dort wartet auch schon der vorausgereiste Magister/Reiseführer Schmidt, dessen alleiniger Genuss der ewigen Stadt nun unterbrochen wird, um ihn mit der Reisegruppe zu teilen. Nach der Ankunft und dem Beziehen der Zimmer macht die Reisegruppe sich auf, die Zimmer der Mitfahrenden zu begutachten. Besonders freut sich das Triumvirat bestehend auf den iuvenes Dennis, Joshua und Silas, da ihnen trotz ihrer offiziell kerngesunden Verfassung das Behindertenzimmer zuteil wird. Das größere Bad (mit Sitz in der Dusche und exklusiver Fußdusche) wird in vollen Zügen genossen und genutzt, aber dazu später mehr. Nach dieser Verschnaufpause im Hotel geht auch schon das Kulturprogramm los: Während die Reisegruppe auf ihren Bus wartet, der sie aus dem Wohnviertel in die Innenstadt bringen soll, wird der erste der von den iuvenes et virgines vorbereiteten Vorträge über Roms Kultur, Geschichte und Sehenswürdigkeiten vorgetragen. In diesem geht es um den bedeutenden Maler Michelangelo, dessen Kunst in den kommenden Tagen ausgiebig bestaunt wird. Nach einer Busfahrt auf der die Reisegruppe bereits einige Eindrücke der ewigen Stadt aufsaugt, findet sie sich auf dem Piazza del Popolo wieder, um in der dortigen Kirche Santa Maria del Popolo Kunstwerke des nun bestens bekannten Caravaggio zu besichtigen. Die typisch römisch symmetrische Architektur des Piazzas und die ausdrucksvollen Farben Caravaggios lassen sowohl die iuvenes et virgines als auch die begleitenden Magister nicht schlecht staunen, ein gelungener erster kultureller Eindruck! Nicht weniger spektakulär geht es weiter, als die mittlerweile in drei Gruppen aufgeteilte Reisegruppe den Trevi Brunnen besichtigt. Iuppiter sei Dank schimmert das Wasser zu dieser Zeit noch blau, ganz ohne Holzkohlefärbung der Ultima Generazione, so dass die Wärme Roms ganz ohne schlechtes Gewissen und klimapolitische Diskussionen genossen werden kann. Anschließend zeigt der besonders in die Kunst vernarrte Magister Bierbrauer die beste Eisdiele Roms, in der die Reisegruppe exotische Eissorten wie karamellisierte Feige probiert und über die Qualitätsunterschiede zwischen deutschem und italienischem Eis diskutiert. Da Eiscreme allein leider keine geeignete Abendmahlzeit darstellt, macht die Reisegruppe sich auf, um zum Abschluss des ersten Tages die erste italienische Pizza zu verkosten. Dazu führt jeder Magister einen Teil der Reisegruppe in verschiedene Restaurants. In der Gruppe von Magister Bierbrauer werden dabei bombastische Pläne geschmiedet: Während sie ihr vorzügliches Cena verspeist, erhält die Besatzung des Zimmers von Barbiermeister Yasar ein Angebot, das sie nicht ablehnen kann — einen gratis Buzzcut! Die Sommerfrisur schlecht hin, passend zum Klima Roms. Zurück im Hotel wird also das extra große Bad zum Friseursalon umfunktioniert, in dem sich Dennis, Joshua und Silas von ihren prachtvollen Matten verabschieden dürfen. Unter dem tosenden Beifall eines großen Publikums zeigt Yasar also was einen echten Barbier ausmacht und rasiert so lange, bis der Akku des frisch erworbenen 12€ Rasierers völlig leer ist. Mit nicht ganz fertig geschnittenen, fast kahlen Köpfen heißt es für den ersten Tag in Rom nun also: Gute Nacht!
Vor der Schilderung des nächsten Tages möchten wir uns einen Moment Zeit nehmen, um Jonathan G´s Handy und Portmonee zu gedenken. Beide Artefakte wurden leider bereits am ersten Tag in der U-Bahn gestohlen, weshalb Jonathan den Rest der Studienfahrt als digitalen Detox erleben darf und von einen amüsanten Besuch in der deutschen Botschaft erzählen kann.
Montag (08.05)
Als die Reisegruppe morgens aufsteht, muss sie enttäuscht feststellen, dass das Wetter sich im Vergleich zum Vortag verschlechtert hat. Der Himmel ist bewölkt, die Luft feucht und ab und zu bricht ein kleiner Regenschauer über die Stadt herein. Von diesem Stimmungsdämpfer wird die Laune aber nicht verdorben und so geht es nach dem Frühstück direkt auf Entdeckungstour an den Piazza Navona. Dort gibt es eine Menge barocker Architektur zu bewundern, allem voran den Fontana dei Quattro Fiumi (dt. Vierströmebrunnen) von Bernini. Nicht nur die vier kunstvoll ausgearbeiteten Statuen der personifizierten Flüsse Donau, Ganges, Nil und Río de la Plata sorgen an diesem für Bewunderung, sondern auch der ägyptische Obelisk, der sich aus seiner Mitte emporhebt. Nach diesem ersten Tagesziel, geht es auch schon weiter an den Campo de‘ Fiori, auf dem man eine Statue des dort als Ketzer verbrannten Philosophen Giordano Bruno begutachten kann; stärker in seinen Bann zieht die Reisegruppe aber der angrenzende Markt, auf dem gutriechende Gewürze, ganz gewiss originale Kleidung und frisches Obst angeboten werden. Nach der Begutachtung der kunstvollen Architektur wird schließlich eine ausgedehnte Mittagspause eingeschlagen, auf der es sich auf besagtem Markt einzudecken und ein geeignetes Mittagessen zu finden gilt. Am Nachmittag erlebt die Gruppe dann eins der Highlights der Fahrt: den Petersdom! Nicht nur die prunkvollen Gemälde sind hier atemberaubend, sondern auch der Aufstieg in die 137 Meter hohe Kuppel der Kirche. Dieser erstreckt sich über 551 Stufen, die durch teilweise klaustrophobisch enge und noch dazu oft schräge Gänge führen. Man kann von Glück sagen, dass keiner der iuvenes et virgines bei dieser nervenaufreibenden Wanderung stürzt, auch wenn der ein oder andere strauchelt… Der Ausblick der sich auf dem Dom bietet lässt aber jegliche Strapazen vergessen, selten kann man eine Stadt aus einer derartigen Perspektive bewundern und so kommt die Reisegruppe letztlich zu dem Schluss, dass die Stufen es Wert sind – bis der Abstieg beginnt. Nachdem sich die iuvenes et virgines und die Magister wieder vor dem Dom versammeln, wird die Gruppe in den restlichen Tag entlassen, den es eigenständig zu gestalten gilt. Der Nachmittag wird genutzt um zu shoppen, durch die schönen Parks Roms zu bummeln oder im Hintergarten des Hotels Karten zu spielen. Am Abend teilt sich die Reisegruppe auf diverse Restaurants auf, um den Tag mit einem Abendessen ausklingen zu lassen, das der Stadt würdig ist. Anschließend wird ausgeschlafen – der Start in den nächsten Tag ist nämlich gönnerhaft spät angesetzt.

Dienstag 09.05.
Der dritte Tag in Rom beginnt am Vormittag, an dem sich die endlich ausgeschlafen iuvenes et virgines zusammen mit den Magistern (bei zum Glück wieder bestem Wetter!) auf einen Spaziergang zur Galleria Borghese begeben. Im Vorgarten der Kunstgalerie lauscht die Gruppe gebannt einem Vortrag über die griechisch/römische Mythologie, um sich die Wartezeit bis zum Einlass in die Galerie zu verkürzen. Als diese dann betreten wird, werden die iuvenes et virgines von der Bildgewalt und der imposanten Machart der ausgestellten Kunstwerke erschlagen. Beim selbstständigen Rundgang nimmt sich jeder erstaunlich viel Zeit, um die einzelnen Gemälde und Skulpturen gebührend zu betrachten. Die Galleria Borghese schafft es tatsächlich, in jedem sonst noch so kunstunempfänglichen Gruppenmitglied, eine gewisse Begeisterung für die Kunst auszulösen. Nach diesem gelungenen Programmpunkt teilt die Gruppe sich auf, um selbstständig zu Mittag zu essen. Später versammelt sie sich wieder vor dem Palazzo Barberini, um eine zweite Kunstgalerie zu erkunden. Wieder zieht die ausgestellte Kunst die iuvenes et virgines in ihren Bann und es werden angeregte Diskussionen über Deutungsmöglichkeiten der Ausgestellten Kunst geführt oder die Kunst wird im Stillen genossen, um seine eigene Interpretation reifen zu lassen. Jedenfalls macht auch die zweite Galerie ordentlich Eindruck und um diesen zu verarbeiten, begibt sich die Reisegruppe ins Restaurant Sapori e Parole um das dortige All-you-can-eat-Buffet nach dem Motto „es ist genug für alle da“ zu genießen. Anschließend begibt sich die Reisegruppe samt den Magistern auf eine Nachtwanderung, die die Reisegruppe das erste Mal zum Kolosseum führt. Dieses monumentale Bauwerk beeindruckt die Gruppe so sehr, dass immer wieder nach neuen Gruppenmitgliedern gesucht werden muss, die abwechselnd rund ums Kolosseum herum verloren gehen. Schließlich teilen die Magister die iuvenes et virgines auf, um mit einem Teil zurück ins Hotel zu fahren und den anderen Teil Rom bei Nacht erkunden zu lassen. Und so kommt es, dass während einige Gruppenmitglieder schon das Land der Träume (oder ein Delirium) erkunden, andere sich dem Nachtleben hingeben, um den Geschmack von exotischem Eis, süßen Getränken oder edlem Tabak zu genießen – ein rundum gelungener Tag!
Mittwoch 10.05.
Am nächsten Morgen sind sich alle einig, der Tag beginnt zu früh! Noch dicker kommt es, als die Magister die Reisegruppe nach einem mehr oder weniger gehetzten Frühstück in ganze drei (!) Kirchen führen. In der Santa Maria Vittoria, der Santa Maria Maggiore und der San Pietro in Vincoli gibt es beeindruckend barocke Wand- und Deckengemälde zu bewundern. Die Bewunderung lässt im Vergleich zum Vortag aber zu Wünschen übrig, schließlich sind alle ziemlich zermürbt. Trotzdem wird hier und da eine mythologische Figur wiedererkannt und auch Gespräche über die Kunstepochen werden geführt, bei denen der Barock oft nicht sonderlich gut wegkommt. Die Strapazen des frühen Morgens werden nach den Kirchenbesichtigungen schließlich mit einer langen Mittagspause belohnt und wieder teilt sich die Gruppe auf, um in verschiedenen Kaffees und Restaurants zu Mittag zu essen. Als diese zu Ende ist, steht ein Rundgang durch das vatikanische Museum an. Doch bevor dieses betreten werden darf, steht ein Sicherheitsscan an, bei dem die besorgten Angestellten eine Wassermelone im Rucksack von Joshua entdecken. Als diese ihn verwirrt darauf ansprechen, kommt endlich eine Gelegenheit, sein mühsam erlerntes Schulenglisch in einer ernsten Situation anwenden zu dürfen. Ob die Beamten verstehen, dass die Melone von einem in der Mittagspause besuchten Markt stammt, bleibt unklar, spielt letzten Endes aber auch keine Rolle, schließlich darf sie die Besichtigung mitmachen. Im Museum angekommen, darf sie dann beeindruckende griechische und römische Statuen, malerische Fresken und künstlerisch angelegte Gärten bewundern. Aber nicht nur die Melone, sondern auch die iuvenes et virgines finden dort einige Anlässe zu staunen: so werden Statuen von Lakoon (den Schülern aus dem Kunstunterricht bekannt) und Augustus (ihn kennen die meisten aus dem Via Mea Lateinbuch) entdeckt und auf einem Fresko erkennen die Schüler eine Landschaft aus der Gegend Perugia wieder, in der im März diesen Jahres ein Schüleraustausch stattfand, an dem einige der durch Rom reisenden iuvenes et virgines teilnahmen. Eine Enttäuschung wiederum stellt die weltbekannte Sixtinische Kapelle dar, die leider so überfüllt ist, dass man keine Zeit hat, sich die imposanten Deckengemälde ausreichend lange anzuschauen, da die Menschenmenge und das gestresste Wachpersonal dafür sorgen, dass sie so schnell wie möglich wieder verlassen wird. Die blecherne Stimme die einem dort „silencio please“ und „no pictures please“ über die Deckenlautsprecher entgegenraunt, hilft leider da auch nicht wirklich. Alles in allem bietet das vatikanische Museum aber doch einen interessanten Rundgang, der vor allem durch den schönen Garten und die herausfordernde Struktur der Gänge besticht, die Flure selbst sind hier nämlich auf eine künstlerische und oft verwirrende Weise angelegt. Nach dem Museumsbesuch geht es in einer brechend vollen Metro Richtung Abendessen, das an diesem Abend aus mehreren Gängen typisch italienischen Essens und gutem römischen Weins besteht. Wieder in bester Stimmung teilt die Gruppe sich auf, um Nachtleben Roms zu erkunden. Bevor sich ein Großteil der Gruppe in einem Irish Pub zusammenfindet, besucht ein kleiner Stoßtrupp noch einmal das Kolosseum. Bei diesem Besuch dürfen wir uns von dem zweiten Handy für diese Fahrt verabschieden. Aus bis heute noch nicht vollständig aufgeklärten Gründen schlägt das iPhone von Dennis auf dem Kopfsteinpflaster rund um das Kolosseum auf und überlebt den heftigen Sturz leider nicht. Ruhe in Frieden. Von diesem Verlust geschockt kehrt nun auch der Stoßtrupp in den Irish Pub ein und veranstaltet eine gebührende Trauerfeier mit kultigen Balladen einer gewissen britischen Rockband, neu gewonnenen Freunden aus Schottland.
Donnerstag 11.05.
Der erste Programmpunkt für diesen Tag ist das Domus Romane, dort gibt es eine Führung durch antike Gebäuderuinen unter dem Palazzo Valentini. Diese ist durch erstaunliche 3D-Technik mit Beamern und Lichteffekten ausgeschmückt. Zusätzlich zieht der angenehme Sprecher die begeisterten Zuhörer in seinen Bann, der passend zu den Lichteffekten und gezielt eingesetzten musikalischen Akzenten gut verständlich erklärt, wie der Besitzer der Hausruinen wohl in der Antike gelebt haben muss. Zum Schluss gibt es eine Dokumentation über die monumentale Trajan Säule; die iuvenes et virgines sind beeindruckt von dem Bauwerk, das als Manifestation des kaiserlichen Willens die Jahrtausende überdauert. Nach dieser lehrreichen und spannenden Führung wird die Reisegruppe in mehrere Gruppen aufgeteilt, um sich entweder mit den Magistern Seibert und Bierbrauer weitere architektonische Meisterleistungen (unter anderem das Pantheon) im Stadtbild Roms anzuschauen oder um mit Magister/Reiseführer Schmidt Freizeit zu genießen und durch die Stadt zu bummeln. Außerdem findet ausgerechnet heute in Rom das Europa League Halbfinale zwischen AS Rom und Bayer Leverkusen statt und hier und da wird mit dem Gedanken gespielt, sich in letzter Minute noch Tickets zu holen, um im ausländischen Stadion für die Mannschaft aus der Heimat zu jubeln. Die hohen Preise setzen diesen Gedanken aber leider ein Ende und so wird darauf gesetzt, das Spiel in einer Bar zu verfolgen. Bevor es aber so weit ist, teilt sich die Reisegruppe für das Abendessen auf, um entweder mit Magister Bierbrauer in eins der Restaurants der Vortage zu gehen oder eigenverantwortlich für eine Mahlzeit zu sorgen. Nach dem Essen versammelt sich der Großteil der Gruppe nun in einem neuen Irish Pub, um dort den Tag ausklingen zu lassen. Dieser ist aber wesentlich größer als der Pub vom Vortag (Tanzfläche und Empore inklusive) und so wird ordentlich das Tanzbein geschwungen. Im etwas ruhigeren Nebenraum kann man einer Liveband lauschen und so kommt jedermann auf seine Kosten. Der Abend endet spät und mit bester Laune.
Freitag 12.05.
Auch an diesem Morgen startet das Programm für die verkaterten iuvenes et virgines zu früh, die eine lange Fahrt im heißen und stickigen Bus zu den Katakomben genießen dürfen. In den Katakomben angekommen, bekommt die Reisegruppe eine Führung vom engagierten Guide Nicolas, der in ausgesprochen gutem Deutsch durch die schaurigen Gänge voller Gräber und Gruften führt. Dem ein oder anderen Gruppenmitglied wäre wohl auch nach einer kurzen Verschnaufpause in einem kühlen Grab, aber Iuppiter sei Dank wandert niemand in den Hades und so schafft die Gruppe es vollständig, die Führung in einer goldgeschmückten Barockkirche zu beenden. Anschließend steht die Mittagspause an, in der für das leibliche Wohl und wohl verdiente Erholung gesorgt wird. Nachdem alle iuvenes et virgines wieder wohlauf sind, steht eine Besichtigung des Forum Romanums auf dem Programm. Trotz der vielen anderen Touristen die dort zu gegen sind, verlieren die Ruinen der antiken Innenstadt ihren Charme nicht. Die Reisegruppe genießt es sehr, bei sonnigem Wetter die alten Gemäuer zu bewundern und in den schönen Gärten die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Nach dem Forum Romanum ist es an der Zeit, das Kolosseum endlich von innen zu sehen! Die Vorfreude auf diesen Programmpunkt ist groß, bekommt jedoch schnell einen herben Dämpfer: die Schlange ist kilometerlang und wird von dubiosen Straßenhändlern belagert. Als wäre das nicht schlimm genug, wimmelt es auch noch von anderen Deutschen! Auch als das Monument endlich betreten wird, bessert sich die Lage nicht. Es ist so überfüllt, dass wenig Zeit bleibt, die alten Mauern und den Arenaplatz zu bestaunen und so kommt die Gruppe zu dem Schluss, dass das Kolosseum leider eine Sehenswürdigkeit ist, die in der Fantasie besser wirkt als in der Realität. Immerhin können einige gute Schnappschüsse geknipst werden, die in der Heimat wegen des monumentalen Hintergrunds ganz gewiss für Bewunderung sorgen. Um sich von diesem Stimmungsdämpfer zu erholen, teilen sich die iuvenes et virgines in Kleingruppen auf, um sich durch ein Abendessen in eine bessere Stimmung zu bringen. Im Anschluss wollen die Magister den iuvenes et virgines ein Partyviertel zeigen, in dem auf den vorherigen Studienfahrten wohl ordentliche Abrisse stattfanden. Im Partyviertel angekommen wird erneut klar, Corona hat uns alle schwer getroffen. Der von den Magistern angesteuerte Club ist verschwunden und auch sonst scheint das Viertel wenig glamourös; die Pandemie hat hier wohl besonders hart zugeschlagen. Zum Glück wurde das Nachtleben schon an den anderen Abenden erkundet und so teilt die Gruppe sich kurzerhand auf und besucht die bereits bekannten Clubs, um den letzten Abend noch einmal gebührend zu feiern. Und so findet man sich erneut im Irish Pub zusammen und bei einem wilden Mix aus Alternative Rock Klassikern der 90er und aktuellen Charthits werden die neuen Freunde vom Vorabend wiedergetroffen, Getränke genossen und ordentlich getanzt. Auch die Liveband im Nebenraum lässt nicht zu wünschen übrig und sorgt mit sehr gut adaptierten Klassikern aus den vergangenen Musikjahrzehnten für einen unvergesslichen letzten Abend in der ewigen Stadt!

Samstag 13.05.
Am letzten Morgen der Romfahrt bemühen sich die iuvenes et virgines sehr, die Frist bis 10 Uhr die Zimmer verlassen und gefrühstückt zu haben einzuhalten, doch nach einer weiteren Nacht der Ekstase gelingt dies nur den wenigsten. Ein letztes Mal wird die Geduld des Hotelpersonals strapaziert, man ist wohl recht froh darüber, die Reisegruppe endlich verabschieden zu dürfen. Der Bus in die Heimat fährt aber erst um 18 Uhr ab und so hat die Reisegruppe noch Zeit, ein letztes Mal durch die Stadt zu bummeln, Märkte zu besuchen und Muttertagsgeschenke oder andere Mitbringsel zu besorgen. Die Magister Schmidt und Bierbrauer nutzen die Zeit, um ihre Koffer mit Kaffee und Olivenöl zu füllen, dabei erfreuen sich die iuvenes et virgines am Anblick von Magister Bierbrauers Sendung mit der Maus-Koffer, in den die wertvollen Güter geladen werden. Da der ukrainische Präsident Zelensky an diesem Tag die Stadt für ein Treffen mit dem Papst und der italienischen Premierministerin besucht, ist der Verkehr entsprechend herausfordernd, weshalb ein Großteil der Gruppe im Aufenthaltsbereich des Hotels bleibt und einige Runden Karten spielt. Kurz vor der Abfahrt lassen einige iuvenes et virgines zusammen mit den Magistern die vergangene Woche Revue passieren und man schwelgt vergnügt in den Erinnerungen der letzten Tage. Magister/Reiseführer Schmidt zieht das Fazit „selten war eine Gruppe so kunstinteressiert wie ihr“, dem kann die Gruppe nur zustimmen, die noch immer die eindrucksvollen Kunstwerke aus den diversen Galerien vor Augen hat. Dann ist es Zeit, das Gepäck zu verladen und in den Bus zu steigen, jedoch fehlt der Gruppe nach der intensiven Woche die Kraft, einen erneuten Wettstreit um die Sitze zu veranstalten und so fällt man erledigt auf den nächstbesten Platz, der sich einem bietet. Man verabschiedet sich von der Stadt und tritt die lange Busfahrt nach Hause an. Die Rückfahrt selbst verläuft recht ereignislos, schließlich gilt es nun, den Schlaf einer ganzen Woche nachzuholen. Als der Bus viele Stunden später wieder am alten Busplatz in Bad Marienberg eintrifft, sind alle froh, ihre Familien wieder zu sehen und verabschieden sich herzlich voneinander, um zu Hause Muttertag zu feiern.
So geht eine ereignisreiche und aufregende Studienfahrt zu Ende. Die vergangene Woche war zwar sehr anstrengend, aber auch unglaublich amüsant und lehrreich. Die iuvenes et virgines verbrachten eine fantastische Zeit zusammen, in der sie sich gegenseitig und auch sich selbst besser kennenlernten und wuchsen eng zusammen. Sicher werden noch lange Anekdoten über die Romfahrt 2023 erzählt werden, auf der die Beteiligten eine Menge Spaß und Abenteuer erlebten.
Valete!