Zweiter Jahrgang der StudienstufePLUS ist gestartet

Zweiter Jahrgang der StudienstufePLUS ist gestartet

Nach dem erfolgreichen Start des neuen Profilkurses „StudienstufePLUS“ am Evangelischen Gymnasium Bad Marienberg startete nun der neue Jahrgang ins Projekt. 15 Schülerinnen und Schüler sowie Azubis der Sparkasse Westerwald-Sieg werden in den kommenden 18 Monaten erweiterte Kompetenzen in ungewohnten Umfeldern erleben dürfen.

Das Erweitern des Horizonts der Schülerinnen und Schülern ist grundsätzlich der Zweck des Profilprojekts. In Kooperation mit Unternehmen und Institutionen wurde von den Projektverantwortlichen ein Kompetenzkatalog erarbeitet, welcher Fähigkeiten beinhaltet, die beim Start ins Berufsleben wichtig sind, aber leider in der Schule häufig zu kurz kommen. Diese Kompetenzen werden gezielt geschult. Die gesammelten Erfahrungen decken ein weites Feld ab und schließen zum Beispiel auch das Designen und Vermarkten eines eigenen Produkts und die Besuche kultureller Veranstaltungen ein. Am Ende der StudienstufePlus werden aus den Schülerinnen und Schülern, die jetzt noch die Jahrgangsstufe 11 besuchen, echte Kosmopoliten geworden sein, die sich gut vorbereitet jeder Herausforderung des Lebens stellen können.

Den Anfang machte dabei ein Business Dinner im Hotel Glockenspitze in Altenkirchen. Zunächst wurden die Schülerinnen und Schüler mit dem Veranstaltungsort vertraut gemacht. Unter der kompetenten Betreuung von Knigge-Expertin Anja Nassen wurde aber nicht nur gehoben diniert, sondern auch die Feinheiten und Tücken einer solchen Einladung vermittelt. Anja Nassen, mit langjähriger Erfahrung im Personalmanagement und in der Personalberatung, brachte den Schülerinnen und Schülern bei auf welche Vielzahl von Feinheiten man beim Businessdinner zu achten hat und welche Fettnäpfchen es zu umschiffen gilt. Langweilig wurde auch dieser Teil des Abends nicht, mit vielen Geschichten aus dem Leben, für des Leben – nicht zuletzt von abenteuerlichen Erlebnissen beim Fischessen – wurde das Seminar aufgelockert und es gab viel zu lachen. Dann endlich durfte das drei-Gänge-Menü verköstigt werden. Und dank der peniblen Vorbereitung brachten auch allen den letzten und wichtigsten Abschnitt des Abends ohne – zumindest ohne allzu große – Fauxpas über die Bühne.

Die Realität ist aber weit mehr als die feine Welt eines Geschäftsessens: Anstelle der Sorge über das richtige Thema für den Smalltalk mit den Chefs steht nur allzu oft eine sehr existenzielle Frage: „reicht mein Geld überhaupt, um mich und meine Familie zu ernähren?“

Hier springen die deutschen Tafeln in die Bresche: für lediglich einen symbolischen Obolus bekommen Bedürftige die nötigsten Lebensmittel, die sie sich im Supermarkt wohl nicht mehr leisten könnten. Im zweiten Modul der StudienstufePLUS werden die Teilnehmer nun in den kommenden Wochen auch in diese Welt eintauchen und wichtige Erfahrungen am anderen Ende des sozialen Spektrums machen.

Genau diesen Kontrast jenseits des Tellerrands der Schule sollen die beiden ersten Module der StudienstufePLUS den Teilnehmern vermitteln: die Kluft zwischen Arm und Reich in Deutschland ist groß, um sie zu überwinden müssen Brücken gebaut werden und dieses Brücken beginnen mit dem Bewusstsein für das Problem.