Studienfahrt Rom 2018

Vom 21. bis 29. April 2018

Studienfahrt Rom 2018

Am 21.04.2018 war es endlich soweit. Rund 50 Schüler der MSS 12 machten sich nachmittags mit ihren vier Begleitern Frau Kempf, Frau Seibert, Herr Kläs-Bierbrauer und Herr Schmidt auf den Weg, um die ewige Stadt Rom zu erkunden.

Nach rund 17 Stunden Busfahrt kamen wir erschöpft und doch voller Vorfreude am nächsten Tag in unserem Hotel an. Viel Zeit um auszuruhen und die Zimmer zu beziehen blieb nicht, denn Herr Schmidt wollte keine Zeit verlieren und fing gleich an, uns seine Stadt zu zeigen. Ein Großteil der Schüler schaute sich mit den Lehrern einige bekannte Sehenswürdigkeiten der historischen Stadt an. So besichtigten wir unter anderem den Trevi-Brunnen, das Pantheon und die spanischen Treppen, die schon vor der Fahrt für Verwirrung gesorgt hatten („Spanische Treppen? Ich hab doch Rom gewählt…“). Währenddessen hatte sich aber auch ein kleiner Teil der Schüler schon im Hotel von der Gruppe abgespalten und durchstreifte die Stadt auf eigene Faust. Ihr Ziel war es, das kulturelle Leben Roms beim Sport hautnah zu erleben. Also liefen sie zu Fuß rund eine Stunde in der brütenden Hitze zum Olympiastadion und schauten das Fußballspiel Lazio Rom gegen Sampdoria Genua. Durch die überwältigende Unterstützung der Westerwälder angespornt lief der Heimverein zu Höchstleistungen auf und gewann das Spiel mit 4:0. Am Abend vereinten sich beide Gruppen wieder zum gemeinsamen Abendessen und waren, obwohl sie aus Deutschland hausmännische Speisen wie Gulasch gewöhnt waren, sehr begeistert von der italienischen Pizza.

Am nächsten Morgen machten wir uns zuerst auf, um die künstlerische Seite Roms zu sehen. In der Galleria Borghese waren zahlreiche Kunstwerke von zum Beispiel Raffael und Caravaggio ausgestellt, allerdings auch zahlreiche Wachleute, mit denen ein paar Mitglieder der Gruppe Bekanntschaft machten. Danach stand ein schauriger aber auch beeindruckender Besuch in der Knochen-Krypta der St. Maria Immacolata an.Dort stellten die Kapuzinermönche die Knochen ihrer verstorbenen Mitglieder kunstvoll dar. Nach diesem einprägsamen Erlebnis hatten wir den Rest des Tages Freizeit, die wir auf unterschiedlichste Weise verbrachten. Zum Abend trafen wir uns noch einmal, um gemeinsam essen zu gehen. Obwohl wir anfangs noch etwas verwirrt von diesem Etablissement waren, das zugleich Restaurant, Bar als auch Bekleidungsgeschäft war, entwickelte sich daraus spätestens nach der Übernahme der Musikboxen ein spaßiger Abend, der mit einer holprigen Busfahrt zum Hotel zu Ende ging.

Am Dienstag fuhren wir nach dem gemeinsamen Frühstück zum Forum Romanum, dem Mittelpunkt des politischen, kulturellen und religiösen Lebens des antiken Roms. Aufgrund des weitläufigen Geländes und der anstrengenden vergangenen Tage begannen schon einige Mitstreiter langsam zu schwächeln, hielten jedoch trotzdem durch, angespornt durch die interessanten Vorträge ihrer Mitschüler. Die nächste Sehenswürdigkeit ließ nicht lange auf sich warten, dem Forum folgte das weltberühmte Kolosseum. Bevor wir jedoch das imposante Amphitheater von innen erkunden konnten, wurden wir Zeuge eines Angriffes, der uns einen Eindruck davon gab, wie brutal früher auch die Gladiatorenkämpfe im alten Rom waren. Eine Taube hatte es nicht mehr ausgehalten und entleerte sich über unserer Gruppe, wodurch vor allem Nicos Frisur in einem neuen Glanz erstrahlte. Trotz dieser Unannehmlichkeit ging der Tag noch interessant weiter. Nach dem Kolosseum besichtigten wir nachmittags noch die Kapitolinischen Museen. Der Abend war nicht weniger aufregend, mit Frau Seibert und Frau Kempf gingen einige Schüler und Schülerinnen auf eine Nachtwanderung, wo wir unter anderem das Kolosseum und den Petersdom in wunderschönem Nachtlicht bestaunten. Nach einem Ausflug zum Public Viewing gesellten sich später noch Herr Schmidt mit ein paar weiteren Schülern dazu. Die Heimfahrt erwies sich jedoch als recht schwierig, da die ansonsten sehr zuverlässigen Busse nachts nur noch vereinzelt anzutreffen sind. So kamen wir erst um drei Uhr wieder an und fielen erschöpft in unsere Betten.

Die Priscilla Katakomben besichtigten wir an unserem nächsten Tag. Nach einem kurzen Spaziergang durch einen Park waren wir an dessen Eingang angekommen. Bei einer Führung durch die Gänge wurden uns die Löcher in den Wänden gezeigt, in denen die Römer früher ihre Toten bestatteten. Besonders die Ausmaße der Katakomben waren beeindruckend, sie reichen laut der Aussage unserer Führerin weit in den Park aus, durch den wir dorthin gelaufen waren. Der Eindruck von dem außergewöhnlichen Umgang mit Verstorbenen, den wir bereits zuvor bei dem Besuch der Knochen-Krypta der St. Maria Immacolata gewonnen hatten, erweiterte und verstärkte sich hier.

Außerdem erhielten wir eine Führung durch die Domus Romane im Palazzo Valentini. Dieses luxuriöse Stadthaus gehörte einst einer der wohlhabendsten Familien Roms und dank Restaurierungsarbeiten, virtuellen Lichtkonstruktionen und Projektionen konnten wir uns ein erstaunlich gutes und realistisches Bild von dem damaligen Aussehen machen. Trotz schmerzender Füße liefen wir begeistert über den Glasboden, der uns Einblicke in die unter uns liegende häusliche Welt gab.

Auch am Donnerstag blieb uns nicht viel Zeit, sich von den nächtlichen Abenteuern auszuruhen. Bereits am Morgen setzte sich unsere spirituelle Reise in den Kirchen San Luigi dei Francesi und San Pietro in Vincoli fort, wo wir unter anderem den „gehörnten Mose“ des Michelangelo bestaunen konnten. Danach besichtigten wir die Casa di Goethe, nachdem wir bereits in Deutschland zahlreiche Goethe-Häuser gesehen hatten und lernten mehr über die Italienreise des weltberühmten Dichters.

Am Nachmittag stand das Wahrzeichen schlechthin des Vatikans auf dem Programm: Der Petersdom. Nachdem wir rund eine Stunde in brütender Hitze auf dem Petersplatz angestanden hatten, war es endlich so weit. Über 551 Stufen und zuletzt sehr enge Gänge erreichten wir die Spitze der Kuppel des Doms. Der tolle Ausblick über Rom und den Petersplatz entschädigte den anstrengenden Aufstieg. Den ebenso anstrengenden wie auch spannenden Tag ließen wir mit einem gemeinsamen Abendessen und reichlich Wein dazu ausklingen.

Am Freitag standen die Vatikanischen Museen auf dem Programm. Zwar wurden wir von unseren Mitschülern im Vorhinein über die Weitläufigkeit dieser informiert, aber was uns alles bei einem Rundgang begegnete, der selbst nur einen kleinen Teil der Museen abdeckte, überraschte uns dann doch: Von Skulpturen über Gemälde bis hin zu Landkarten war alles vertraten und sogar die berühmte Sixtinische Kapelle konnten wir von innen sehen.

Schneller als gedacht stand auch schon der letzte Abend bevor, an dem einige von uns mit Herr Schmidt in das Ausgehviertel Testaccio fuhren um in der letzten Nacht noch einmal ordentlich zu feiern. Ein anderer Teil der Gruppe wiederum spielte einige bahnbrechende Runden Looping Louie in einem kleinen Park in der Nähe des Hotels und verabschiedete sich so angemessen von der ewigen Stadt.

Den letzten Tag in Rom konnte nach dem gemeinsamen Frühstück jeder so gestalten, wie er Lust hatte. Während die einen das warme Wetter auf den Liegen der Terrasse des Hotels genossen und sich von den Strapazen des letzten Abend erholten, zogen die anderen zu einer letztens Besichtigungs- oder Shoppingtour in die Innenstadt auf. Gegen 20 Uhr begann dann die Heimfahrt, wobei die ersten Stunden dieser mit dem Film Illuminati begleitet wurden, der im Bus lief. So konnten wir beispielsweise Tom Hanks an den Schauplätzen sehen, die wir noch vor wenigen Tagen hautnah bestaunt hatten. Und nicht nur die vielen Bilder der besichtigten Sehenswürdigkeiten und kulturelle Highlights ließen wir Revue passieren, sondern auch die schönen Abende in der Gruppe und lustigen Erlebnisse. Und so vielseitig und unterschiedlich die gewonnenen Eindrücke und bleibenden Erinnerungen auch sein mögen, in einem Punkt waren wir uns wohl alle einig: Die Zeit war viel zu schnell vorbeigegangen!

Melvin & Hannah