Schüler*innen besuchen niederländische Partnerschule

Schüler*innen besuchen niederländische Partnerschule

20 motivierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 traten am Montag, den 17. April, den lang ersehnten Gegenbesuch zu unseren niederländischen Austauschschülern an. Als der Bus uns mittags an der Partnerschule in Naldwijk in der Provinz Südholland ablieferte, staunten wir erst mal über die Massen an Fahrrädern, die auf dem Schulgelände geparkt wurden. Im Laufe der Woche durften auch wir die Erfahrung machen, täglich mit dem Rad zur Schule zu fahren.

In der Schule wurden wir mit typisch niederländischen Kroketten und vielen Spielen, mit denen wir die Schule und die niederländische Kultur kennenlernten, empfangen. Ein Highlight war die Blindverkostung typisch niederländischer Gerichte wie die süßen Muisjes aus Anissamen oder Matjes mit Zwiebeln.

Am Dienstag traten wir mit der Metro einen Ausflug in die nahegelegene Hafenstadt Rotterdam an, wo uns zunächst eine Stadt- und Hafenrundfahrt erwartete. Am beeindruckendsten war die Fahrt durch den Hafen von Rotterdam, der zu den größten Häfen der Welt gehört. Wir haben viel über die Schifffahrt und die Nutzung des Hafens gelernt. Im Anschluss sind wir in die Innenstadt gelaufen und haben dort die Markthalle besucht, die zum Entdecken typisch niederländischer, aber auch asiatischer Kulinarik einlud. In Kleingruppen durften wir die Stadt erkunden. Diese Zeit nutzten viele zum Essen und Shoppen. Überall in der Stadt konnten wir Spuren des dort geborenen Universalgelehrten Desiderius Erasmus von Rotterdam, dem Namensgeber unseres Austauschprojektes Erasmus plus, finden. So ist beispielweise die Erasmus-Brücke ein Wahrzeichen der Stadt. Auch eine Statue wurde dem berühmten Humanisten gewidmet. Mit diesen Großstadteindrücken fuhren wir nachmittags wieder mit der Bahn nach Hause. Den restlichen Abend verbrachten wir bei unseren jeweiligen Austauschschülern.

Als am Morgen des dritten Tages die ersten Sonnenstrahlen in die Gewächshäuser von Westland schienen, startete die deutsch-niederländische Reisegruppe ihre Fahrt in die Hauptstadt des Landes. Vom Bus in der Mitte von Amsterdam abgesetzt, wurde die Gruppe geteilt. In den einzelnen Gruppen wurde am Vormittag zuerst das Rijksmuseum besucht und eine Stadt-Rallye gemacht. Dadurch konnte sowohl die Geschichte und Kunst der Niederlande kennengelernt als auch die Stadt erkundet werden. Das Nachmittagsprogramm beinhaltete neben Freizeit auch einen Besuch im Anne-Frank-Haus, welcher allen naheging. Die Ausstellung zum Gedenken an das jüdische Mädchen Anne Frank und ihrer Familie war sehr eindrucksvoll und bedrückend zugleich. Neben den wahren Räumlichkeiten, in denen Anne-Frank und ihre Familie sich versteckten, konnte man viele Quellen anschauen, anfassen, lesen und hören.  Das sommerliche Wetter brachte uns im Anschluss an den Museumbesuch in Hochgenuss. Neben dem internationalen Essen und der großen Innenstadt, konnte man sich auch einfach in eine schöne Seitenstraße an den Kanal setzten, den Booten beim Fahren zuschauen, ein Eis genießen oder die Parks und anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt besuchen. Ein gelungener und auch durchaus anstrengender Tag konnte schließlich bei einem gemütlichen abendlichen Treffen der Gruppe bei einem Gastschüler ausklingen.

Am Donnerstag wurde es dann etwas sportlicher. Zunächst konnten wir uns mit unseren Fahrrädern an einem für die Region typischen Hof, der in verschiedenen Gewächshäusern Gemüse und Blumen anbaut. Der dortige Bauer führte uns durch eines der zahlreichen Gewächshäuser und erklärte uns, wie der Anbau funktioniert. Dabei lernten wir, dass beim Gemüseanbau wie auch bei der Zucht von Zierpflanzen für ganz Europa deutlich ökologischer und nachhaltiger gewirtschaftet wird als beim Anbau auf manch einem Acker. Durch den Einsatz von Insekten, die Schädlinge fressen, kann auf Pestizide verzichtet werden. Das CO2, welches die Pflanzen zum Wachsen benötigen, wird aus Industrieanlagen der ganzen Niederlande gefiltert und den Pflanzen in den Gewächshäusern über Leitungen zugeführt. Auch ein geschlossener Wasserkreislauf macht den Anbau sehr wassersparend und verhindert, dass mögliche Schadstoffe in die umliegende Natur gelangen. Mit den Fahrrädern erkundeten wir noch weitere Gewächshäuser und schauten uns die Produktion von Tomaten, Paprika, Gurken und Hortensien an. Besonders freuten wir uns über eine volle Tüte mit Gemüse der besichtigten Gewächshäuser für jeden. Mit den Eindrücken des ökologisch sehr verantwortungsvollen und nachhaltigen Anbaus konnten wir das Gemüse besonders genießen. Nachdem unsere Fahrradtour witterungsbedingt leider nicht mit einem Besuch des nahegelegenen Strandes fortgesetzt werden konnte, radelten wir zurück zur Schule, wo uns ein kreativer Mario-Kart-Parcours in der Turnhalle erwartete. An unserm letzten gemeinsamen Abend hatten wir noch ein schönes Abendprogramm. Auf mehreren Bowlingbahnen konnten wir zunächst unser Talent zeigen und im Anschluss ein gemeinsames Essen genießen.  Im Anschluss gingen einige von uns noch mit den niederländischen GastgeberInnen gemeinsam in die Stadt und verbrachten einen gelungenen letzten Abend. Bevor es am Freitagmittag an die Verabschiedung ging, besuchten wir das örtliche Sportzentrum, welches uns zum Staunen brachte. In der Anlage, in der Profi-Leichtathleten der gesamten Region trainieren, durften wir uns an modernsten Geräten und einem Trampolin zum Saltos schlagen ausprobieren und einen Akrobatik-Wettbewerb veranstalten.

Neben vieler neuer Erfahrungen, die wir mitbringen, konnten auch einige neue Freundschaften geknüpft werden, sodass auch schon die ersten Pläne für ein Wiedersehen in den nächsten Ferien geschmiedet wurden. Wir danken den niederländischen Kolleginnen und allen gastgebenden SchülerInnen herzlich für die kurzweilige und abwechslungsreiche Woche!

Betreut wurde der Austausch von den beiden Lehrkräften Dr. Schmidt und Frau Reuter. Für die Organisation geht ein besonderer Dank an Herrn Hammon und Herrn Stinner.