“Salam heißt Frieden.”

Faten Mukarker hält Vortrag am EvGBM

“Salam heißt Frieden.”

„Salam! ‘Salam’ heißt ‘Frieden’, aber Frieden kennt hier keiner.” So begann Faten Mukarker, palästinensische Christin aus Bethlehem, ihren Vortrag an unserer Schule und bezieht sich damit natürlich auf den Konflikt in Israel, in Gaza und im Westjordanland. In zwei emotionalen und authentischen Vorträgen – am Nachmittag vor Schüler*innen der zehnten Klassen und der Oberstufe und am Abend vor Eltern und Interessierten – brachte die Friedensaktivistin den Anwesenden die persönliche Perspektive einer Person bei, welche die Entwicklung des Konflikts und die aktuelle Eskalation hautnah miterlebt hat.

Betitelt ‘Leben zwischen Mauern’, blickten beide Vorträge auf ein bewegtes Leben, welches die ersten 20 Lebensjahre in der Nähe von Bonn stattfand und eine einzigartige Kombination von Einflüssen vereint. Obwohl Mukarker in ihrem Leben viele Enttäuschungen hinnehmen musste und das Leben einer Palästinenserin im abgeriegelten Westjordanland alles andere als leicht ist, so spricht sie dennoch nicht in der Sprache des Hasses und der Feindschaft über Israel, sonder wünscht sich, dass “vielleicht nur eines einzelnen Menschen Stimme für Frieden in der Welt fehlt.”

Während der Schülervortrag einen Fokus auf die Entstehung und Entwicklung des Nah-Ost-Konflikts seit dem 19. Jhd. legte – und so den Schüler*innen erlaubt die historische Dimension des Konflikts zu verstehen – bewegte sicher der Abendvortag eher in den letzten 30 Jahren Mukarkers Leben. Beide Vorträge betonten aber “der Konflikt zwischen Juden und Nicht-Juden [im Nahen Osten] ist kein Urkonflikt. Er wurde importiert!” So hält Faten Mukarker auch den westlichen Gesellschaften und ihrem Verhalten in der aktuellen Eskalation den Spiegel vor. “Der 07. Oktober ist geschehen, ohne, dass die Welt es verhindern konnte; bei dem, was danach geschah, hat die Welt zugeschaut.”

Im Anschluss a den Abendvortrag stellte sich Mukarker den – durchaus kritischen – Rückfragen der Anwesenden. Schulleiter Dirk Weigand dankte Faten Mukarker für ihren Besuch, die Einblicke in ihr Leben und die Möglichkeit für den Perspektivwechsel, der in westlichen Demokratien auch “durchaus Widerspruch provozieren kann”. Besonderer Dank ging auch a die Erwachsenenbildung der evangelischen und katholischen Kirche, die den Auftritt möglich gemacht haben.