Oliver Steller hoch 3
Rezitator und Künstler Oliver Steller tritt am EvGBM auf
Wenn man die „Stimme der Deutschen Lyrik“ (so wurde Oliver Steller von der FAZ bezeichnet) schon mal im Haus hat, dann sollte man die Gelegenheit auch nutzen! Also plante unsere Schule sogleich drei Veranstaltungen für den 17. Mai: Zwei lyrische Auftritte und ein Workshop.
Am Vormittag sprach und sang Steller zunächst Gedichte für die Kinder der Jahrgangsstufe 5, sowie für Gäste aus der Gund- und Förderschule. Begleitet von seiner Gitarre, Frieda, wurden auch Gedichte von großen Autoren wie Bertholdt Brecht, Theodor Fontane und Johann Wolfgang Goethe kindgerecht wiedergegeben. Untermalt wurden die Gedichte von sehr unterhaltsam interpretierten Liedern und einem Schuss Magie – häufig auch zum Mitmachen. Die Mensa unserer Schule bebte regelrecht unter dem begeisterten Beifall der jungen Gäste.
Fortgesetzt wurde der Tag, nach kurzer Unterbrechung, mit einem Workshop für Schüler*innen der Oberstufe, in dem Techniken für gute Vorträge erarbeitet wurden.
Das Finale des Tages fand schließlich am Abend um 20 Uhr statt. Steller gab sein Programm zu Kurt Tucholsky zum Besten.
Zwar bot dieses Auftritt dem Publikum mehr Anspruch als der Kinder-Vormittag, aber sicherlich nicht weniger Unterhaltung. Oliver Steller brachte den Zuhörern den Menschen Kurt Tucholsky näher und verband mit Erzählungen aus dem Leben des Autors, gesprochene Auszüge aus Tucholskys Werk (die häufig kleinen Comedy-Einlagen glichen) und Liedern Humor und Tiefsinn auf außergewöhnliche Weise.
Kurt Tucholsky ist zwar noch heute (134 Jahren nach dessen Geburt) ein bekannter Name der deutschen Literatur, aber wie relevant die gesellschaftskritische Perspektive und die „ehrliche und unzufriedene“ (so Steller) Art auf seine Heimat zu blicken noch heute sind wurden im Laufe des Abends auf beeindruckende Weise klar.
Zwar zitiert Oliver Steller Tucholskys Weisheit, dass der Mensch ein Wesen ist, welches „Gescheites […] nur selten zu hören“ bekommt, aber die Veranstaltung in unserer Mensa stellt hierzu das klare Gegenteil dar! Geistreich kam das Publikum dem Leben und der Philosophie eines außergewöhnlich komplexen Menschen und wichtigen Schriftstellers der deutschen Geschichte – auf unterhaltsame Wiese – auf die Spur.
Die Schulgemeinschaft darf sich bei dem Förderverein des EvGBM für die Veranstaltung und beim stellvertretenden Schulleiter Alexander Lühr für die Organisation des Tages bedanken. Dank gebührt auch Jonas Benner und Leonard Krisch (beide 8b), die sich den ganzen Tag über um Licht und Ton der Veranstaltungen gekümmert haben.