MANV? Bitte nicht!

Trainingsfahrt des Schulsanitätsdienstes

MANV? Bitte nicht!

MANV ist das Akronym für einen „Massenanfall von Verletzten“ – bzw. Patienten, denn verletzt müssen sie nicht unbedingt sein. Unter diesem Stichwort stand die abschließende Übungseinheit der diesjährigen Schulsanitätsdienst-Trainingsfahrt. Aber fangen wir von vorne an…

Fast wäre die Fahrt ins Wasser gefallen, denn die weibliche Begleitperson und Dozentin fiel krankheitsbedingt aus. Nach einem Brainstorming mit Oberstufenschülern fiel dann der Name einer Ehemaligen. Und O Wunder: Lara Weiten hatte tatsächlich über das Wochenende Zeit für uns. Als dritter Dozent kam Adrian Schaub, derzeit FSJler im Rettungsdienst, mit zur Jugendburg Hohensolms.

Die Schülergruppen ändern sich. Früher flog abends der Rugby-Ball, diesmal wurde Musik gerätselt. Früher waren eher „die Kleinen“ dabei, diesmal stammte etwa ein Drittel der Besetzung aus der MSS11.

Mit 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde tagsüber thematisch in drei Kleingruppen gearbeitet: eine Station beinhaltete die Wiederholung von Grundlagen und strukturiertem Arbeiten, die zweite Immobilisation und Schonung der Patienten-Wirbelsäule und in der dritten Station ging es um Säuglings- und Kindernotfälle und Kinderreanimation. Der Samstag Nachmittag schloss dann mit der obligatorischen Schminksitzung, dieses Jahr ohne Kunstblutflecken auf dem Parkettboden.

Wer die Simulation abarbeitet wie blutigen Ernst, der wird auch im Ernstfall konzentriert arbeiten. Und hier kommen wir zurück zur Überschrift dieses Berichts. Alle drei Kleingruppen wurden in unterschiedliche Lagen mit mindestens so vielen Patienten wie Helfern hineingeworfen. „Stellt euch vor, ihr kommt aus dem Kirmesgottesdienst, geht ins Festzelt und findet vor …“. Hier erfuhren alle Teilnehmer, dass Kommunikation unerlässlich ist und dass die (vereinzelte) Einstellung „…ist ja nur gestellt…“ der Tod einer jeden erfolgreichen Patientenversorgung ist. Der Säugling, wäre er echt gewesen, hätte es schon vor dem Reanimationsversuch nicht mehr geschafft. Deshalb hoffen wir, dass es – egal wie gut der Trainingsstand unserer Sanis ist – nie zu Großschadenslage und MANV kommt.