Flüchtlingskinder aus der Ukraine am Evangelischen Gymnasium Bad Marienberg angekommen

Flüchtlingskinder aus der Ukraine am Evangelischen Gymnasium Bad Marienberg angekommen

Immer mehr Kinder und Jugendliche fliehen vor dem Krieg aus der Ukraine auch nach Deutschland. Die schockierenden Bilder aus dem Kriegsgebiet erreichen uns täglich in den Nachrichten und sind uns allen vor Augen. Hier ist nun unkomplizierte Hilfe gefragt. Das seit 2015 eingespielte „Team-DaZ“ hat dies am EvGBM sofort umgesetzt. Insgesamt 15 Kinder, die kaum eine Woche in Deutschland sind nehmen an unserer Schule ihren Schulalltag wieder auf und lernen in der „Deutsch als Zweitsprache Klasse“ unter der Leitung von Roman Kläs-Bierbrauer und Alex Breitkreuz unsere Sprache.

Das Gymnasium konnte dabei auf die Erfahrungen und die aufgebauten Strukturen der letzten Jahre zurückgreifen, schnell reagieren und eine Sprachförderklasse einrichten. Alexander Bonin, der noch vor kurzem zwei seiner DaZ Schülerinnen aus Vietnam und Syrien und einem Schüler aus Afghanistan zum erfolgreichen, bestandenen Abitur gratulieren konnte, hat den Intensivkurs übernommen. Ziel sei es, so Schulleiter Dirk Weigand, die Kinder rasch an unserer Schule zu integrieren und dies gelinge vor allem durch die überwältigende Hilfsbereitschaft der Schülerschaft, des Kollegiums und der Eltern. In jeder Klasse haben sich Paten zur Verfügung gestellt, welche mit ihren Sprachkenntnissen den geflüchteten Kindern zur Seite stehen.  Eltern haben Schulkleidung, Schulranzen und Lehrmittel gespendet. Die Schulleitung organisierte iPads, um den Schülerinnen und Schülern eine optimale Teilhabe am Fernunterricht aus der Ukraine zu ermöglichen. Bücher und Lehrmittel sind vom Schulträger angeschafft und Geldmittel für den DaZ-Kurs bereitgestellt worden. Des Weiteren steht das gesamte Kollegium den Kindern und Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite.

Alex Breitkreuz ist am Evangelischen Gymnasium Ansprechpartner für die Eltern der Flüchtlingskinder, denen in russischer Sprache die Schule vorgestellt werden konnte. Roman Kläs-Bierbrauer organisiert die Aufnahme am Gymnasium und berichtet, dass die Anwendung der deutschen Sprache zwar eine Schlüsselqualifikation für eine erfolgreiche Bildungskarriere sei, man den Kindern aber auch die Möglichkeit zur Teilnahme am Fernunterricht, welcher weiterhin in sensationeller Form von den Lehrerinnen und Lehrern aus der Ukraine angeboten wird, zu ermöglichen.

Durch die Sprachfördermaßnahmen im Rahmen des rheinland-pfälzischen Sprachförderkonzeptes erhalten die Schülerinnen und Schüler ohne Deutschkenntnisse von Anfang an die Möglichkeit, erfolgreich am schulischen Bildungsprozess teilzunehmen.

Die Sprachförderlehrer an unserer Schule haben dazu in den letzten Jahren verschiedene Fortbildungen an den Universitäten Mainz und Koblenz besucht, an Projekten wie 2P- Potenzial und Perspektive mitgearbeitet und sehen sich für die neue Herausforderung gut gewappnet.

„Es sei vor allem schön zu sehen, dass die Kinder auch wieder mit einem Lachen im Unterricht sitzen, was nach ihren Erfahrungen der letzten Wochen und dem Verbleib ihrer Väter im Kriegsgebiet sicher nicht selbstverständlich ist“, sagt Alexander Bonin.

Das EvGBM wird auch in Zukunft alle vorhandenen Ressourcen nutzen, um den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine ein optimales Lernumfeld zu bieten und sie bei der Vorbereitung, auf die im Mai in ihrer Heimat anstehenden Abschlussprüfungen, zu unterstützen.

Die Schulgemeinschaft bedankt sich herzlich bei allen, die am gelingen dieser wichtigen Aufgabe beteiligen und wünscht ihren neuen Mitgliedern alles Gute und viel Erfolg an unserer Schule.