Fahrt zur Gedenkstätte Hadamar

Fahrt zur Gedenkstätte Hadamar

Wie in den letzten Jahren war geplant, dass die zehnten Klassen mit ihren Geschichtslehrern im Januar zur Gedenkstätte Hadamar fahren, um dort an einer Führung teilzunehmen und sich über die Euthanasie-Verbrechen zu informieren, die an diesem Ort stattgefunden haben und denen 15.000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Wegen heftigen Schneefällen am 31. Januar mussten die Klassen 10a und 10b ihre Fahrt leider auf das Frühjahr verschieben, während die Klasse 10b tags darauf ohne Probleme nach Hadamar gelangte.
Nach der Begrüßung durch den wissenschaftlichen Mitarbeiter Herr John, der die Führung leitete, gab dieser im Seminarraum eine Übersicht über die Geschichte des Hauses. Er bemerkte im Anschluss, dass die Klasse sich recht gut auf den Besuch vorbereitet hatte und gut mitdenken würde. Danach suchte man die Busgarage auf, in der die grauen Busse geparkt wurden, welche während der nationalsozialistischen T4 Aktion geistig Behinderte und psychisch Kranke zur Euthanasie nach Hadamar brachten.
Nach dem Rundgang durch die Dauerausstellung und die Kellerräume, in denen die Menschen ermordet und verbrannt wurden, gab es noch einen Führungsteil, in dem die Schülerinnen und Schüler in der Ausstellung recherchieren sollten, um den Opfern von Hadamar „ein Gesicht zu geben“. Alle Gruppen erarbeiteten gute Vorträge, durch die die persönlichen Schicksale der Opfer sichtbar wurden. Eine intensive Gesprächsrunde beschloss diesen Teil der Führung.
Der Abschluss der gesamten Führung fand auf dem oberhalb der Klinik gelegenen Berg statt, auf dem ein Großteil der Opfer in namenlosen Massengräbern beerdigt wurde. Obwohl natürlich eine beklommene Stimmung vorherrschte, gaben in der Abschlussbefragung durch Herrn John alle Schülerinnen und Schüler ein positives Feedback. Die Eindrücke, die an einem Originalschauplatz dem historischen Wissen hinzufügt werden, können nicht im Klassenzimmer erzeugt werden.