Die Welt im Wandel

Lateingruppen der MSS 11 und 12 bei Ovids Metamorphosen

Die Welt im Wandel

Alles wandelt sich. Nichts bleibt bestehen. Aber etwas bleibt. Alles bleibt anders.

Diese Wahrheit Ovids scheint zeitlos zu sein. Der Wandel spielt eine bedeutende Rolle im Leben der Menschen, er ist andauernd und gerade in Zeiten wie diesen für alle greifbar. Die Metamorphosen, eine Mythensammlung in Prosa, gehören zu Ovids größten Werken und greifen dieses Thema auf. Aus dem Lateinunterricht in der Oberstufe sind sie nicht mehr wegzudenken. In der Aufführung des Gießener Stadttheaters, das einen spartenübergreifenden Abend frei nach Ovid präsentieren wollte, wurden einzelne Metamorphosen aus heutiger Perspektive betrachtet. So verliebt sich Narziss erst nach einer Schönheits-OP in sein eigenes Spiegelbild, die Hybris von Phaeton, der im antiken Mythos den Sonnenwagen seines Vaters fahren, jedoch nicht kontrollieren kann und somit letztlich den Erdenbrand veranlasst, wird Elon Musks Plänen, auf den Mars auszusiedeln, gleichgesetzt.

Durch die Vielzahl an Schauspieler/innen, Tänzer/innen, Musiker/innen und dem Chor fiel es den Zuschauern manchmal schwer, den einzelnen Metamorphosen zu folgen. Und auch wenn leider wenige der bekannten, im Unterricht behandelten Metamorphosen in der Aufführung zu finden waren, konnten in einer anschließenden Diskussion und gemeinsamen Überlegung die ein oder andere mythologische Figur und Metamorphose identifiziert werden.

Für alle Schüler und Schülerinnen war diese Art der Aufführung sicherlich ein Erlebnis.