Diakonisches Praktikum startet wieder durch
Nach dreijähriger Coronazwangspause war es in diesem Sommer endlich wieder möglich: Das Diakonische Praktikum für die gesamte Jahrgangsstufe MSS 11 konnte wieder erfolgreich stattfinden. 14 Tage lang machten unsere Schülerinnen und Schüler kurz vor den Sommerferien vielfältige Erfahrungen außerhalb des geschützten Rahmens des Schulalltags und wuchsen dabei z.T. richtig über sich hinaus. Außerhalb von Notendruck wurde hier für das Leben gelernt. Diese wichtigen Erfahrungen müssen sich natürlich erst einmal setzen und können so dann reifen. Wir sind gewiss, dass viele dann wie ein Schüler vor einigen Jahren sagen können: „Ich habe Erfahrungen gemacht, die ich sonst nirgendwo hätte machen können, die mir heute täglich helfen“.
Neugierig, offen, vielleicht auch ein wenig skeptisch oder mit der einen oder anderen Befürchtung gingen unsere Schülerinnen und Schüler an ihr Praktikum heran. Natürlich nicht unvorbereitet: An einem Vorbereitungstag inklusive Gesundheitsschulung wurden durch das erfahrene Kollegiumsteam Erwartungen und Fragen aufgegriffen, auf besondere Situationen in den Einrichtungen vorbereitet und alle rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen geklärt. Hierbei wurde es durch Fachleute aus den Einrichtungen tatkräftig unterstützt. Der Aussendungsgottesdienst betonte den christlichen Hintergrund des Praktikums.
Nun ging es los: in Seniorenheime, Förderschulen, Kirchengemeinden, Einrichtungen für körperlich und geistig beeinträchtige Menschen und Krankenhäuser im Westerwald, aber auch nach Mainz, an die Ostsee und sogar bis nach Frankreich!
Der Nachbereitungstag begann mit einem leckeren vom Lehrerteam vorbereiteten Frühstück in unserer Schulmensa, bei dem es erstmal viel zu erzählen gab. Im Anschluss wurde in Kleingruppen das Erlebte gründlich reflektiert und evaluiert. In einer Umfrage und durch einen selbstverfassten Bericht gab es für die Schülerinnen und Schüler die weitere Möglichkeit, alle wichtigen Erfahrungen noch einmal für sich zu verarbeiten und zu reflektieren.
- „Ich kann dir von Anfang an sagen, dass das Diakonische Praktikum eine sehr gute Möglichkeit ist, um deinen gesamten Horizont zu erweitern.“
- „Insgesamt wird das Praktikum deine Sicht auf die Gesellschaft ändern.“
- „In bin in mein Praktikum mit vielen Befürchtungen gegangen. Ich habe sehr viel gelernt und bin echt über mich hinausgewachsen.“
- „Ich habe dort auch Momente erlebt, die ich nicht mehr vergessen werde und die ich mit in mein Leben genommen habe.“
- „Ich habe mein Praktikum in der Förderschule Höhn absolviert und war sehr begeistert davon.“
- „Meine Befürchtungen haben sich sehr schnell aufgelöst.“
- „Meine anfängliche Denkweise, dass alle Förderschüler sich schlecht verhalten, ist schnell verflogen. Deswegen bin ich froh, dass ich zumindest die Wahrheit gesehen habe.“
- „Im Nachhinein bin ich erleichtert, wie leicht mir der Einstieg in das Praktikum gefallen ist.“
- „Im Nachhinein bin ich sehr dankbar dafür, solche unvergesslichen Erfahrungen gemacht zu haben, da ich denke, dass es sehr wichtig ist, mit solchen Menschen mal gearbeitet zu haben. So gibt es viele Vorurteile und Klischees gegenüber den Menschen, aber solange man nicht selber seine eigenen Erfahrungen in solchen Bereichen dazu gemacht hat, denke ich, dass man sich kein richtiges Bild darüber schaffen kann.“
- „Außerdem gab mir das Praktikum viel Selbstbewusstsein bei Menschen mit Behinderung.“
- „Die Zeit hat mir viel Spaß gemacht, war nicht zu anstrengend und hat mir auf jeden Fall einen Einblick in etwas neues ermöglicht.“
- „Also die Erfahrung als Ganzes, also mit stark beeinträchtigten Personen umzugehen, war eine wertvolle Erfahrung für mich, die mich wahrscheinlich in Zukunft sicherer mit Menschen, welche ähnliche Schicksale haben, umgehen lässt.“
- „Ich glaube, dass ich im Laufe des Praktikums aus meiner Schale kam.“
Das Diakonische Praktikum an unserer Schule hilft, den Diakonischen Gedanken, dem unsere Schule verpflichtet ist, lebensnah umzusetzen. Die Vorbereitungen für den diesjährigen Jahrgang MSS 11 laufen übrigens schon!
