„20 Jahre danach“

Empfehlenswerte Dokumentationen zu 9/11

„20 Jahre danach“

Am 11. September jährten sich die terroristischen Anschläge auf New York und Washington, D.C. zum zwanzigsten Mal.

In diesem Zusammenhang wurden einige sehenswerte Reportagen und Dokumentationen im Fernsehen gezeigt, die Einblick geben in die Veränderungen im Leben und der Mentalität der US-Amerikaner. Auf zwei der Dokumentationen möchte ich hier besonders verweisen:

Die erste Produktion heißt “Generation 9/11“. In der zweiteiligen Dokumentation stehen sieben junge Menschen im Mittelpunkt, die am 11. September 2001 ihre Väter verloren. Es geht um die Frage, wie ein Mann, den sie nicht kennenlernen durften, und ein Ereignis, das sie nicht miterlebt haben, ihre Leben geprägt haben. Dabei wird zum einen die private Seite beleuchtet: In welcher Art Familie sind sie aufgewachsen? Wie wurden die Erinnerungen an den verlorenen Elternteil wachgehalten? Zum anderen geht es aber auch um allgemeine Fragen der Identität als junge US-Amerikaner, die kurz vor der Volljährigkeit stehen: Wo positioniere ich mich politisch? Wie stehe ich zu Themen wie Terrorismus, Militäreinsätzen im Ausland oder dem Patriot Act, der z.B. die Überwachung meiner Telefongespräche erlaubt?

Die zweite Produktion trägt den Titel „Die Klasse von 9/11 – 20 Jahre danach“. Am 11. September 2001 sitzt der damalige US-Präsident George W. Bush vor einer Grundschulklasse in Florida und liest gemeinsam mit den Kindern ein Buch. Der Besuch ist Bestandteil einer nationalen Werbekampagne zur Stärkung der Lesekompetenz. Dann erfährt Präsident Bush von den Terrorangriffen auf New York und Washington. Diese Bilder gehen um die Welt; die Schüler*innen werden selbst Bestandteil der Berichterstattung in den Medien. 20 Jahre später geht die Dokumentation der Frage nach, wie es diesen Kindern seitdem ergangen ist. Inwiefern hat dieser Tag gerade ihr Leben, ihr Denken und ihre Ansichten geprägt?

Wer sich also über die Unterrichtsinhalte hinaus noch (etwas) intensiver mit den USA und insbesondere dem mindset junger US-Amerikaner auseinandersetzen möchte, sollte die Zeit investieren und sich gelegentlich diese Sendungen ansehen. Beide Dokumentationen sind über die Mediathek des Senders „Arte“ kostenlos abrufbar.