Warum Latein?

Latein ist die Basissprache Europas.

Zweieinhalbtausend Jahre lang wurden lateinische Texte verfasst, in denen sich die Entwicklung zentraler Ideen verfolgen lässt. Ob es um grundsätzliche Fragehaltungen in der Wissenschaft, um Auffassungen vom Staatswesen, um verallgemeinerungsfähige Rechtsgrundsätze oder um das Wesen des Menschen, seine Würde und seine Verantwortung geht, in diesen und vielen anderen Bereichen lassen sich in der Antike die gemeinsamen Wurzeln und das kulturelle europäische Erbe entdecken, das von besonderer Bedeutung für die Identitätsbildung eines zusammenwachsenden modernen Europas ist.

Latein lebt in den modernen Fremdsprachen weiter.

Dies gilt insbesondere für die romanischen Sprachen wie Französisch, Spanisch, Italienisch, aber auch für Englisch. Schülerinnen und Schüler lernen darum im Lateinunterricht Vokabeln, die ihnen beim Erlernen weiterer Fremdsprachen von Vorteil sind. Darüber hinaus erwerben sie aber auch grammatisches Grundlagenwissen, das ihnen Zugang zu den meisten europäischen Sprachen vermittelt. Auch das System der deutschen Sprache lernen sie dadurch besser zu verstehen und bewusster zu gebrauchen.

„Ich meine: gerade weil unsere Gegenwart und unsere Zukunft von Computertechnik, von Mathematik und Naturwissenschaften beherrscht werden, gerade deshalb kann diese Gesellschaft auf die Alten Sprachen und das damit verbundene Erbe der Antike nicht verzichten …
Es geht mir um den Altsprachlichen Unterricht als Schlüssel für die kulturellen und geistigen Traditionen Europas. Dieser Gedanke gewinnt in dieser Zeit an Bedeutung, in der wir verstärkt über den europäischen Einigungsprozess diskutieren …
Die Antike ist unsere gemeinsame, heute noch lebendige Vergangenheit.“

A. SchavanEhemalige Kultusministerin des Landes Baden-Württemberg