Grundsätze der Integrationsarbeit

Das Evangelische Gymnasium Bad Marienberg leistet Integrationshilfe für alle Flüchtlinge unabhängig ihres Glaubens, ihrer politischen Weltanschauung und ihrer sozialen Position. Schwerpunktmäßig zielen unsere Bemühungen darauf, Flüchtlingen, die in der Region (Verbandsgemeinde Bad Marienberg und angrenzende Kommunen) ein neues Zuhause gefunden haben, Hilfe und Orientierung im schulischen Kontext anzubieten. Im Sinne des evangelisch-christlichen Profils der Schule ist es uns wichtig, durch ein gelebtes Miteinander zu vermitteln, dass nicht nur in unserer Schulgemeinde, sondern auch in unserer Gesellschaft Demokratie, Freiheit, Gleichheit und Verantwortung Werte sind, die unser Handeln und Denken leiten. Besonders das große Bildungsangebot unserer Ganztagsschule bietet einen für Flüchtlinge sehr motivierenden und erfahrungsreichen Lern- und Lebensraum, der Vertrauen und Sicherheit schafft und die Möglichkeit der Entfaltung bietet.

Als Schulgemeinde fühlen wir uns nicht nur aus christlichen oder politischen Gründen für die Integrationsarbeit verantwortlich. Wir wissen und schätzen, dass die Menschen, die aus anderen Ländern mit einer anderen Sprache, Kultur und Religion zu uns kommen, einen alle bereichernden Erfahrungsschatz mitbringen, der auch unseren Schülerinnen und Schülern hilft, Orientierungswissen, soziale und interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln, damit sie sich in der modernen Welt zurechtfinden können.

Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde- und Kreisverwaltung, den Ortskirchen, den Schulen im Schulzentrum und ehrenamtlichen Helfern vor Ort hat sich als absolut notwendig und sehr hilfreich erwiesen.

Die Unterstützung, die wir dadurch erfahren, hilft uns, die Herausforderungen zu meistern und garantiert die Wirksamkeit sowie die Qualität unserer Arbeit. Konkretisiert wird die regionale Kooperation durch regelmäßige Treffen der handelnden Personen auf Sachebene und Leitungsebene sowie durch kurze informelle Kommunikationswege.

Der Hauptschwerpunkt unserer Arbeit ist die Integration von Kindern und Jugendlichen in die Sekundarstufen I und II unserer Schule. Die professionellen Kompetenzen der Lehrerinnen und Lehrer unserer Schule, die allgemeinen Ressourcen der Schule (Räumlichkeiten, technische Ausstattung, Organisationsrahmen, etc.) werden dort sehr erfolgreich eingebracht.

Durch unsere Arbeit haben wir erfahren, dass auch die Eltern unserer Flüchtlinge Unterstützung brauchen, um sich im Schul- und im Bildungssystem unseres Landes orientieren zu können. Daher ist es unsere Absicht, die notwendigen Gespräche, Informationsrunden, Sprachhilfen in einem Integrationskurs zusammenzufassen, der sich an die Eltern der Flüchtlingskinder der Gemeinde – dies bezieht die Grundschule und die Realschule plus vor Ort im Schulzentrum ein – sowie an junge Erwachsene richtet, die eine qualifizierte Ausbildung oder ein duales Studium in der Region anstreben. Lehrerinnen und Lehrer, so meinen wir, sind gute Experten, wenn es darum geht, das deutsche Schulsystem sowie den Schulalltag und das Bildungssystem in unserem Land vorzustellen.