Neues Erasmus plus – Projekt erfolgreich gestartet

Neues Erasmus plus – Projekt erfolgreich gestartet

Am 23.04.2018 starteten 12 Schülerinnen und 1 Schüler der Jahrgansstufen 9-11 des Evangelischen Gymnasiums Bad Marienberg in ihr Abenteuer Europa: Sie nehmen an dem insgesamt zweijährigen Erasmus plus –Projekt „Vom Nationalstaat zum vereinten Europa – Europäische Identität heute (?)“ teil. Gemeinsam mit Jugendlichen aus der Tschechischen Republik setzen sie sich mit Fragen zu Geschichte und Zukunft der EU auseinandersetzen: Wie kam es zur Gründung der EU? Was waren die Leitideen damals – und was ist davon noch übriggeblieben? Wie agiert die EU, besonders bei Krisen? Welche Rolle spielen unsere beiden Länder innerhalb der EU? Und was bedeutet die EU uns Jugendlichen heute (noch)?

Die erste Phase des Projekts schloss mit dem Besuch der deutschen Schülerinnen und Schüler an der Partnerschule, dem Gymnázium J.S. Machara in Brandýs nad Labem – Stara Boleslav, ab. Bis zum 2. Mai 2018 erlebten die Jugendlichen ein vielfältiges Programm und sammelten viele neue Eindrücke. So ging es z.B. ins „Böhmische Paradies“ oder in den Steinbruch „Amerika“, wo Interessantes über alte Abbautechniken vermittelt wurde. Im Mittelpunkt aber stand das Erkunden der verbindenden Elemente anhand von Aspekten aus Geschichte und Wirtschaft. So thematisierte der Besuch der Burg Karlstein die Zeit, als Karl IV. König von Böhmen und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation war. Auch das in Brandýs gefeierte Volksfest der „Audienz beim Kaiser“, einer Nachstellung des Empfangs verschiedener militärischer Abordnungen beim letzten österreichischen Kaiser Karl I. auf seinem Jagdschloss, verdeutlichte eindrucksvoll die gemeinsame Vergangenheit. Bei einem Besuch in Prag stand die neueste Geschichte im Fokus: die Jugendlichen besuchten die Krypta, die im Zweiten Weltkrieg den Heydrich-Attentätern als Versteck und Zufluchtsort gedient hatte, und erkundeten einen Atomschutzbunker aus der Zeit des Kalten Krieges. Das Thema Wirtschaft wurde bei einer Besichtigung des Skoda-Museums und anschließender Besichtigung des Hauptwerks des Autoherstellers in Mlada Boleslav sowie dem Besuch des Geburtshauses von Ferdinand Porsche in Liberec aufgegriffen. Der Besuch einer Brauerei brachte den Jugendlichen das Thema der EU-Subventionierung näher. Natürlich kam aber auch die Freizeit nicht zu kurz. So ging es beispielsweise an einem Nachmittag in den Jump Park in Prag, an einem anderen wurden beim Hinuntersausen einer der längsten Sommerrodelbahnen Europas neue Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt.

Bis zum Gegenbesuch der tschechischen Schülergruppe Anfang September in Bad Marienberg werden die Jugendlichen jetzt gezielt an europäischen Themenschwerpunkten wie Finanz- oder Sicherheitspolitik arbeiten, um sich auf die gemeinsame Weiterarbeit am Projekt vorzubereiten.

Für die zweite Besuchsphase sind u.a. Exkursionen zur EZB in Frankfurt und zu den Einrichtungen der EU in Brüssel geplant. Auch im Haus der Geschichte in Bonn wird weiter die gemeinsame europäische Geschichte aufgearbeitet.

Bis März 2019 wird dann in einer letzten Phase das gemeinsame Produkt, ein Planspiel zur EU und ihrer Arbeitsweise angesichts der aktuellen Herausforderungen, fertiggestellt. Dieses Planspiel wird zum Abschluss des Projekts veröffentlicht werden und soll danach auch anderen Schulen und Einrichtungen zur freien Verfügung stehen.

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